Könnte Köln sein heißt der experimentelle Hybrid aus Reisetagebuch und Architektur-Roman von Andreas Neumeister aus dem Jahr 2008. Der Konjunktiv im Titel ist der Schlüssel zu einer möglichen Lesart des Textes, die das Buch als Vorschlag auffasst. Als Vorschlag, das Medium des Textes selbst zu hinterfragen. Als Vorschlag, einmal ganz anders an das geschriebene Wort heranzugehen. Ausgehend von diesem Vorschlag und Paul Ricœurs „Was ist ein Text?“ will das vorliegende Essay in den Dialog mit beiden treten und herausfinden, was Könnte Köln sein vielleicht sagen möchte[1], was ein Text sein kann und was zwischen den Zeilen spürbar wird.
Monat: November 2021
Wissenschaft(skommunikation) als Haltung? Ein „Analytischer Kaffeeplausch“ im Zeichen wissenschaftlicher Transparenz.
In einem Aufsatz zum aktuellen Stand der Diskursanalyse aus sprachwissenschaftlicher Sicht wird zum Einstieg reflektiert, in welchen Bedeutungsdimensionen das Wort „Diskursanalyse“ überhaupt im Kontext gegenwärtiger Forschung benutzt wird. Der Autor identifiziert dabei drei zentrale Verwendungsweisen: Die Diskursanalyse 1. als Theorie oder 2. als Methode – so weit nicht überraschend. Die dritte Verwendung wird in den von ihm gesichteten Texten nicht explizit so genannt, dennoch fasst er sie so zusammen: Die Diskursanalyse als Haltung.[1]
„Die Welt zerfällt in Rosa und Blau / Irgendwie gibt es nur zwei Farben – wieso eigentlich genau?“ Zum Gender(marketi)n(g) in der Kinder- und Jugendkultur damals und heute
„Die Welt zerfällt in Rosa und Blau / Irgendwie gibt es nur zwei Farben – wieso eigentlich genau?“ Das Titelzitat aus Sukinis Rap-Track Glitzer (2019) behauptet/impliziert zweierlei: 1) Es gibt eine bipolare Trennung in zwei Sphären, die mit „Rosa und Blau“ als sozialgeschlechtliche Demarkationslinie zwischen Mädchen und Jungen präzisiert werden kann. 2) Mit der präsentischen Formulierung („zerfällt“ und „gibt“) wird insinuiert, dass es früher anders (und sogar: ‚ganz‘) war.