Vom Bolzplatz zum »Lernort Stadion«

Fußball, dass ist ein Schlagwort für Spaß, Erfolg, Geld, Politik, Kampfgeist, Fairplay, Korruption und auch – zumindest wenn man Felix Magath folgt – für extraordinäre Herrenfrisuren. Eher selten spielen bei solchen Zuordnungen die Potenziale und Möglichkeitsräume für Kritische Bildung und Empowerment eine Rolle, die der Fußball zu bieten hat. Wenn überhaupt derartiges im populären Diskurs verhaftet, dann meist im Kontext von Interviews mit vermeintlichen Fußball-Philosophen à la César Luis Menotti, Volker Finke oder Ewald Lienen oder im Zuge von Vereinsportraits über die vermeintlich „etwas anderen Vereine“ wie FC St. Pauli, SC Freiburg oder Union Berlin. Im universitären Kontext war der Fußball als Multiplikator kritischer politischer Bildung hingegen lange Zeit unterbeleuchtet.

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Climate Thinking: Klimakrise als “Matter of Fact” oder “Matter of Concern”

„Our belief that science alone could deliver us from the planetary quagmire is long dead.“[1] (Sinngemäß übersetzt: Unser Glaube, dass uns die Naturwissenschaft allein aus dem planetarischen Schlamassel erlösen könnte, ist schon lange tot.) Dieses Zitat des schwedischen Umwelt- und Wissenschaftshistorikers Sverker Sörlin diente dem Forschungs- und Lehrschwerpunkt Climate Thinking als eine Art Ausgangspunkt, Prämisse oder vielleicht besser, als ein Denkanstoß. Der kurze Satz verweist auf verschiedene Grundannahmen, die Sörlin in gerade einmal 15 Worten verbindet, um einen Ist-Zustand zu beschreiben: Hinter einem kollektiven „our“ versammelt sich eine in großer Gefahr befindliche Gemeinschaft, bei der über lange Zeit ein Glaube an eine superheroisch überzeichnete Instanz kursierte, welche „us“ – wenn nicht vom Bösen, so doch vom planetarischen Schlamassel – erlösen könne. Selbstverständlich geht es Sörlin um die Lage der Menschheit im Angesicht der Klimakrise. Aber, so Sörlins nüchterner Befund, selbst wenn Gott respektive die Naturwissenschaft nicht tot ist, so ist es doch der Erlösungsglaube an sie als alleinige Heilsbringer.

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Wissenschaft(skommunikation) als Haltung? Ein „Analytischer Kaffeeplausch“ im Zeichen wissenschaftlicher Transparenz.

In einem Aufsatz zum aktuellen Stand der Diskursanalyse aus sprachwissenschaftlicher Sicht wird zum Einstieg reflektiert, in welchen Bedeutungsdimensionen das Wort „Diskursanalyse“ überhaupt im Kontext gegenwärtiger Forschung benutzt wird. Der Autor identifiziert dabei drei zentrale Verwendungsweisen: Die Diskursanalyse 1. als Theorie oder 2. als Methode – so weit nicht überraschend. Die dritte Verwendung wird in den von ihm gesichteten Texten nicht explizit so genannt, dennoch fasst er sie so zusammen: Die Diskursanalyse als Haltung.[1]

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Pandemie, Protest und Populismus – Stellungbeziehen und Positionieren in Zeiten der Pandemie

Die Pandemie politisiert die Gemüter. Zu lasch sind die Maßnahmen zur Eindämmung, zu stark werden Rechte eingeschränkt. Für die Wirtschaft agieren oder für die Gesundheit? Meinungen, Positionierungen und Stellungnahmen in Pandemiezeiten sind divers – emotional, rational, abwägend und aufbrausend. Ungeduldig, abwägend, (re)aktionistisch, verzweifelt sowie hoffnungsvoll.

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Der Drahtseilakt des Genderns – Prolog

In diesem Video erfahrt ihr, wie die Idee zur Gender(n)-Reihe enstand! Stephan Gert von LitosoPHie und Verena Häseler von philosophike sprechen darüber, weshalb sie weiterhin auf gendersensible Sprache achten werden und wieso das ihrer Meinung nach wichtig ist. Auch für weitere spannende und einführende Videos in verschiedene philosophische Strömungen und Epochen lohnt sich ein Blick in den LitosoPHie YouTube-Channel von Stephan mit PH!

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philosophike zu Gast im “Fünf Dinge” Podcast der Geheimen Dramaturgischen Gesellschaft

Vor einiger Zeit war philosophike zu Gast im “Fünf Dinge” Podcast der Geheimen Dramaturgischen Gesellschaft (kurz: GDG). In der Podcastfolge sprechen Tobias Gralke (GDG), Emilia de Fries & Anabel Hogefeld (Initiative für Solidarität am Theater) und Verena Häseler (philosophike / herr*krit), über verschiedene Gesprächs‑, Begegnungs- und Austauschformate, mit denen sich Herrschaftskritik nicht nur denken und diskutieren, sondern vor allem praktisch gestalten lässt. >> Hier gehts zum Podcast: “Fünf Dinge” #2 Herrschaftskritik

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Kritische Perspektiven auf eine Universität 4.0

Philosophische Reflexion zur Geschichte, Gegenwart und Zukunftsperspektive einer Institution Bericht zur Studierenden-Online-Konferenz, 4. Juli 2020:Als Abschluss des digitalen Sommersemesters münden die drei Seminare „Unbedingte Universität(en). Philosophische Reflexion zur Geschichte, Gegenwart und Zukunftsperspektive einer Institution“ (Verena Häseler), „Kreativität, Intuition und Zufall: Theorien zur Innovationsgeschichte wissenschaftlicher Forschung“ (Simon Rettenmaier) und „Herbert Marcuse: Aufhebung der Philosophie in eine kritische Theorie der Gesellschaft“ (Domininik Novkovic) am 04. Juli 2020 in eine Online-Konferenz zum Thema Kritische Perspektiven auf eine Universität 4.0: Philosophische Reflexion zur Geschichte, Gegenwart und Zukunftsperspektive einer Institution. Im Rahmen der Online-Tagung, die via Videokonferenz stattfindet, tragen die Studierenden der drei Seminare ihre Ergebnisse thematisch geclustert in kurzen Impulsvorträgen von 15 Minuten vor. Im Anschluss an jedes thematische Cluster wird das Thema in offener Runde diskutiert. Insgesamt 14 Studierende präsentieren so ihren Kommiliton*innen und den Dozent*innen die Arbeitsergebnisse eines Semesters, zugespitzt auf die Frage, wie eine Universität 4.0 aussehen könnte und welche Folgen eine Universität 4.0 für die Gesellschaft hätte.  Im folgenden Beitrag wollen wir einen Überblick über die Online-Konferenz geben und spannende Diskussionsanstöße teilen.

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Seminareindrücke zu: Bloß Kritik? – Diskussionen zur „Universalmethode“ für Forschung und Gesellschaft

Eine kritische Einstellung, das ist es, was gute Forscher*innen und Lehrende benötigen. Was einhellig erscheint, ist jedoch voraussetzungsreich. Was ist eine solch kritische Einstellung? Was kennzeichnet kritische Forschung und was sind etwaige Grenzen dieser? Reicht es gar aus, einfach das Attribut kritisch zu übernehmen? Was meint dieses Attribut überhaupt, ja was ist Kritik?

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Seminareindrücke: „Krisenexperimente. Eine ‚dirty method‘ zwischen Wissenschaft, Kunst und (politischer) Bildung“

Vom morgendlichen Aufstehen über Gespräche mit Freund*innen bis hin zu unserem Kleidungsstil – Routinen prägen unser Alltagshandeln, meist ohne, dass wir es bewusst wahrnehmen. In einer Art Automatismus ziehen so ganze Arbeitstage scheinbar ohne besondere Vorkommnisse an uns vorüber. Der US-amerikanische Soziologe Harold Garfinkel hat sich diesem Phänomen in seinen berühmt gewordenen Studien zu den Routinegrundlagen des Alltagshandelns[i] zugewandt und mit diesen gegen soziologische Perspektiven Stellung bezogen, die den Menschen implizit als urteilsunfähig darstellen.

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Reflexion zum Seminar: Ich arbeite, also bin ich? Eine Philosophie der Arbeit. (WS19/20)

Gerne wird die Philosophie in den Elfenbeinturm verwiesen, wodurch ihr ein nennenswerter Beitrag zu aktuellen Debatten und gesellschaftlichen Gestaltungsfragen abgesprochen wird. Dieses Verdrängen philosophischer Einwände folgt derweil vermutlich mindestens zweierlei Impulsen, deren man externe wie interne Motivationen zuschreiben kann: Zum einen ist der Philosoph oder die Philosophin oftmals von zweifelhafter Kritikernatur und daher als Berater*in in praktischen Belangen mit unmittelbarem Ergebnisdruck nicht erste Wahl. Zu groß scheint doch der Hang der Pedanterie und das Faible für Henne-Ei-Debatten. Zum anderen mögen sich auch interne Motivatoren dafür verantwortlich zeichnen, dass die Philosophie als Musterbewohner*in des Elfenbeinturms gilt; so kann sie theoretisieren und die Konfrontation mit der Praxis – ganz im Sinne einer Mutter der Wissenschaften – den anderen wissenschaftlichen Disziplinen überlassen. In diesem Seminar sollte gezielt mit den Vorurteilen der Weltfremdheit gebrochen werden, weshalb jede/r im Seminarkontext gelesene Autor/in in ein fiktives Gespräch zum gesellschaftlichen Ist-Zustand der Arbeitsmärkte verwickelt wurde. 

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